Oder wie kann die mehrfache Wiederholung der Beschaffung und Aufbereitung der Energiedaten vermieden werden? Sind die sektoralen Querverbindungen, z. B. zwischen Wärme- und Stromseite sowie zwischen Gebäude- und Infrastruktursektoren hinreichend berücksichtigt? Derartige Fragen adressiert das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Verbundvorhaben „Neue Daten für die Energiewende (NEED)“, welches von 15 Partnern aus Forschung, Bildung und Verwaltung sowie Industrie im Zeitraum vom 01.09.2023 bis zum 31.08.2027 bearbeitet wird. Der Leiter des Konsortiums ist der Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme, Prof. Thomas Hamacher, TU München. Das FG RIM leitet das AP 3 „Ermittlung und Explikation der konventionellen Datenquellen“.
Ziel des NEED-Verbundvorhabens ist es, eine robuste und dynamische Datenplattform für das multisektorale und multiskalige Energiesystem in Deutschland zu entwickeln. Mit der NEED-Plattform werden die Prozesse eines Datenökosystems beschleunigt. Automatisiert werden heterogene energiebezogene Datenquellen zusammengeführt und mittels Ontologien konsistent über die verschiedenen Sektoren sowie zeitliche und räumliche Ebenen verknüpft. In diesem Zusammenhang sollen die bestehenden Datenplattformen nicht ersetzt, sondern vielmehr als Quelle in das Ökosystem integriert werden. Neben konventionellen Datenquellen der verschiedenen Planungsebenen sollen dabei auch Möglichkeiten erforscht werden, um Lücken mit synthetischen Daten zu schließen. Die NEED-Plattform ist ein robustes, pflegeleichtes und flexibles Werkzeug zur Planung von Energiemaßnahmen auf verschiedenen räumlichen Ebenen, ohne das Gesamtbild aus dem Blick zu verlieren. Werkzeuge und Modelle der Partner sollen über semantische Anfragen auf die erforderlichen Daten zugreifen, um die jeweiligen (Planungs-)Aufgaben durchzuführen. Der NEED Ansatz für eine transparente Bereitstellung aktueller Daten wird an Anwendungsbeispielen evaluiert.
Im AP 3 „Ermittlung und Explikation der konventionellen Datenquellen“ erfolgt eine umfassende und systematische Identifikation, Klassifikation und Bewertung bestehender konventioneller Energiedatenquellen bezüglich der FAIR-Kriterien (FAIR: Findability, Accessibility, Interoperability, Reusability), mit dem Ziel der Schaffung einer Grundstruktur für eine darauf aufbauende Ontologie und der Evaluation ihrer Anwendbarkeit innerhalb der NEED-Plattform. Somit wird das Ökosystem vorhandener konventioneller Energiedaten so ertüchtigt, dass es für alle und für immer FAIR-verfügbar sein wird.
Kontakt: Prof. Dr. Nguyen Xuan Thinh (Leiter des AP 3 vom NEED), nguyen.thinh@tu-dortmund.de
Foto: Das NEED-Konsortium zur Kick-Off-Konferenz vom 11.09.23 bis zum 13.09.23 an der TU München (Copyright: NEED-Konsortium)