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DFG Graduiertenkolleg: Regionale Ungleichheit und Wirtschaftspolitik

Weshalb gibt es immer noch regionale Unterschiede, etwa bei Einkommen oder Beschäftigung? Warum gleichen sich die Lebensverhältnisse nicht an? Welche Mechanismen sind dafür verantwortlich und welche wirtschaftspolitischen Folgerungen lassen sich daraus ableiten? Diesen und anderen Fragen widmet sich ein neues Graduiertenkolleg mit dem Titel: „Regionale Ungleichheit und Wirtschaftspolitik“, welches von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ab dem 1. Oktober für viereinhalb Jahre gefördert wird.

Wenn Regionen auseinanderdriften, wirkt sich dies auf verschiedenste Bereiche aus. Beispielsweise lassen sich auf diese Weise häufig Wahlergebnisse erklären bzw. Ursachen für ein bestimmtes Ergebnis nachvollziehen. „Es ist daher nicht nur in Zeiten von steigendem Nationalismus und Populismus wichtig, die Ursachen und Folgen regionaler Ungleichheit besser zu verstehen. Das Graduiertenkolleg wird sich dieser Aufgabe widmen“, sagt Prof. Dr. Tobias Seidel (Sprecher des neuen Kollegs, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen).

Auf regionaler Ebene sind in diesem Zusammenhang insbesondere Agglomerationseffekte und die Mobilität von Arbeitnehmer*innen von außerordentlicher Bedeutung. „Ein zentrales Ziel des Graduiertenkollegs ist es, zu einem besseren Verständnis der regionalen ökonomischen Mechanismen und folglich zu einer besseren wirtschaftspolitischen Beratung beizutragen“, so Prof. Dr. Thomas Bauer, Inhaber des Lehrstuhls Empirische Wirtschaftsforschung an der Ruhr-Universität Bochum.

Die Ökonom*innen werden im Kolleg neue methodische Entwicklungen in der Regionalökonomie nutzen, um solche und andere Fragen zu klären und bringen zudem ihr Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen ein, etwa den Arbeitsmärkten, der Finanzwissenschaft, dem Handel und der Makroökonomik. „Damit bieten wir ein exzellentes akademisches Lernumfeld für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, betont Prof. Dr. Christiane Hellmanzik vom Lehrstuhl Urbane, Regionale & Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Fakultäten Raumplanung und Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Dortmund. Die strukturierte Ausbildung der Promovierenden beinhaltet neben Vorlesungen auch Forschungsseminare, Vorträge von internationale Gastforscher*innen sowie eine engmaschige Betreuung und Beratung. 

So umfasst die Forschungsagenda des Graduiertenkollegs diverse Thematiken, welche auch für die Raumplanung eine gewisse Relevanz aufweisen  und in der Forschung aktuell auf starkes Interesse stoßen, wie zum Beispiel die Auswirkungen großer gesellschaftlicher Transformationen, in Form von Digitalisierung und Urbanisierung, auf regionale und urbane Räume. Insbesondere die Dynamik zwischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozessen, wie z.B. die Wirkung von gezielten Anreizstrukturen durch Preise und Löhne auf unterschiedlichste Räume sollen analysiert werden. Die empirisch gewonnenen Erkenntnisse, insbesondere die abgeleiteten Politikimplikationen, führen unmittelbar in die Raumplanungstheorie und -praxis, die die Herausforderungen im Raum, wie zum Beispiel an Infrastruktur und lokale Annehmlichkeiten (Amenities), umsetzt. Zudem nutzt das Graduiertenkolleg bestehende Planungsinterventionen, wie den Bau der Øresund-Brücke im Jahr 2000, als Beispiel, um Effekte auf den Arbeitsmarkt oder Standortentscheidungen von Firmen zu untersuchen und die Reichweite dieser geographisch zu quantifizieren. 

Kontakt: Prof. Dr. Christiane Hellmanzik