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Neues Buchkapitel: Einführung in die statistische räumliche Analyse

Die räumliche Analyse befasst sich mit der Aufdeckung und dem Verständnis räumlicher Strukturen.

Letztere spielen bei vielen Untersuchungen städtischer Räume eine große Rolle, zum Beispiel wenn es um epidemiologische Fragen, Infrastrukturen und ihre Wirkungen oder um sozioökonomische Prozesse geht. Die statistische räumliche Analyse unterscheidet sich jedoch in wichtigen Punkten von der nicht-räumlichen Statistik. Die zusätzlichen Modelle räumlicher Zusammenhänge, die berücksichtigt werden müssen, erschweren das Schlussfolgern und die korrekte Interpretation der entsprechenden statistischen Maße. Viele Einführungen in die räumliche Statistik sind entweder aus einem statistischen und damit sehr formalen Blickwinkel oder aus einer allzu angewandten Perspektive geschrieben. Ersteres schreckt viele Studierende und Forschende angewandter oder empirischer Disziplinen ab, während Letzteres oft dazu führt, dass zu wenig technische Details und damit zu wenig methodisches Verständnis vermittelt werden.  Das neu erschienene Buchkapitel „Exploratory statistical analysis of spatial structures in urban datasets“ von Jun.-Prof. René Westerholt (Fachgebiet Raumbezogene Modellierung) versucht, diese beiden Perspektiven bestmöglich zu verknüpfen. Das Kapitel motiviert zunächst die Beschäftigung mit räumlich-statistischen Methoden auf anwendungsorientierte Weise, indem es einen Überblick über eine Vielzahl von Anwendungen entsprechender Methoden aus verschiedenen Bereichen der urbanen Forschung gibt. Anschließend werden am Beispiel von Moran's I die wesentlichen Merkmale der räumlichen Statistik herausgearbeitet. Dies geschieht bewusst über den Umweg des Korrelationsmaßes Pearson r, da die überwiegende Mehrheit der empirisch arbeitenden Studierenden und Forschenden dieses Maß gut kennt. Durch die Erläuterung der Unterschiede zwischen r und Moran's I, sowohl begrifflich als auch technisch, wird ein ausreichend tiefes Verständnis der Unterschiede in der räumlichen Statistik geschaffen. Nach der technischen Einführung werden dem Leser spezielle Maße für anspruchsvollere Fragen wie der Analyse von Flüssen oder Ratenvariablen vorgestellt. Insgesamt soll das Kapitel sowohl fortgeschrittenen Studierenden räumlicher Disziplinen im weitesten Sinne als auch entsprechenden Forschenden, die mehr über räumliche Statistik erfahren wollen, eine Orientierungshilfe bieten.

Das Kapitel wurde im Open Access veröffentlicht und ist online zu finden:

Westerholt, R. (2022). Exploratory statistical analysis of spatial structures in urban datasets. In: Gurr, J., Parr, R. und Hardt, D. (Hsg.): Metropolitan Research: Methods and Approaches. Bielefeld: transcript, 37–61.