Im Fokus der diesjährigen Aufgabe standen der Berliner Großmarkt sowie das angrenzende Areal des Westhafens. Unter der Frage „Wie wollen wir essen, kaufen, konsumieren?“ wurden Entwicklungsperspektiven gesucht, die das Areal durch intelligente Vernetzung, neue Sichtweisen, Freiraumqualifizierung und bauliche Aufwertung in das städtische Umfeld integrierten.
Das Konzept von Jan Dröge-Rothaar basiert auf der Idee, Gewerbe und funktionale Stadtabläufe nicht nur vor Verdrängung aus der Innenstadt zu schützen, sondern erlebbar und bereichernd zu gestalten. Als Vorzeigebeispiel wird der Berliner Großmarkt von einem isolierten Versorgungsstandort zu einem lebendigen neuen Stadtbaustein entwickelt.
Grundlage des Entwurfs ist eine großzügige stadträumliche Öffnung des Geländes zur Beusselbrücke bei gleichzeitiger Schaffung eines urbanen, nach innen orientierten und kommunikativ angelegten Großmarktcampus. Vier eigenständige Teilquartiere prägen unterschiedliche Aspekte des Themas „städtische Versorgung“. Durch ein höher gelegenes Wegenetz werden die großen gewerblichen Dachflächen zu zusätzlichen öffentlichen Stadträumen mit Platz für zahlreiche Aktivitäts- und Aneignungsbereiche. Die Arbeit zeichnet sich durch einen innovativen Umgang mit inhaltlichen und räumlichen Herausforderungen aus, ohne die Identität des Standortes zu negieren und besitzt einen außerordentlich hohes konzeptionelles und graphisches Niveau.
Jan Dröge-Rothaar befasst sich auch in seiner Masterarbeit mit dem Thema der urbanen Produktion am Beispiel des Berliner Großmarktes. Betreut wird die Arbeit von Dr. Ilka Mecklenbrauck und Prof. Andreas Fritzen/Hochschule Bochum.
Seit 1855 richtet sich der AIV-Schinkel-Wettbewerb als Förder- und Ideenwettbewerb jährlich an junge Planer*innen, um deren Kreativität für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben zu wecken.