In dieser Phase wird LIRLAP zu folgenden Diskussionen beizutragen:
• Minimierung des Katastrophenrisikos durch Raumplanung, insbesondere in informellen Siedlungen, da diese in der Regel am stärksten betroffen sind und am wenigsten von formalen risikomindernden Planungsmechanismen profitieren können.
• Stärkung der Resilienz von informellen Siedlungen bei gleichzeitiger Verringerung der sozialen Vulnerabilität der Siedler.
• Unterstützung eines Mainstreaming, um die Umsetzung der Maßnahmen zu fördern und die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Kapazitätsaufbau (gemeinsames Doktorandenprogramm und Trainingskurse), Politikberatung sowie Wissenstransfer umzusetzen.
LIRLAP wird Problemlösungen partizipativ in Form von Koproduktion erarbeiten und strebt eine Integration von resilienter Planung auf allen politischen Ebenen an. Zudem wird das LIRLAP-Praxismodell in Thailand und Vietnam auf seine Übertragbarkeit auf andere Kontexte getestet. Alle Arbeitspakete (AP) werden in enger Zusammenarbeit in Reallaborformaten mit dem lokalen Partner SURP (School of Urban and Regional Planning, University of the Philippines) bearbeitet sowie Teilarbeitspakete auch mit den Partnern in Thailand (Urban Futures & Policy Research Unit (UFP) of Thammasat University Bangkok) und Vietnam (Faculty of Land Management of the Vietnam National University of Agriculture). Das Projekt gliedert sich in folgende AP:
AP 1: Risikotrends und Umsiedlungsoptionen bei städtischem Wachstum (verantwortlich LMU, Prof. Matthias Garschagen) mit einer Weiterentwicklung des Stadtwachstumsmodells für Metro-Manila aus der Definitionsphase um stadtmorphologische Aspekte, der Modellierung von Risikotrends mit unterschiedlichen Umsiedlungs- und Aufwertungsoptionen und der Übertragung des Risikotrendmodells auf Partnerstädte in Thailand und Vietnam. LIRLAP nimmt dabei eine dynamische Perspektive ein und bewertet die Auswirkungen zukünftiger Szenarien in Metro Manila auf die Entwicklung informeller Siedlungen durch Modelle für Risiko- und sozioökonomische Faktoren.
Im AP 2, Resiliente Aufwertung (verantwortlich IRPUD) geht es um eine vergleichende Analyse von Aufwertungsprojekten in Südostasien, um eine zeitlich-räumliche Analyse von Aufwertungsprojekten in Metro Manila und um die Identifizierung eines Pilotstandorts. Dort werden dann in Koproduktion Entwürfe für eine lokal tragfähige resiliente Planung entwickelt. Im AP 3, Resiliente Umsiedlung unter Leitung der Universität Stuttgart (Prof. Jörn Birkmann) geht es um die gemeinsame Entwicklung von resilienten und sozial tragfähigen Umsiedlungsstandorten im Großraum Manila.
Daraus werden zwei Leitfäden zur resilienten Aufwertung und Umsiedlung entwickelt, die den planerischen Umgang mit informellen Siedlungen auf den Philippinen nachhaltig beeinflussen sollen (AP 4). Die Planungen für die Pilotstudien sollen dann im Rahmen der sich anschließenden Umsetzungsphase auch physisch umgesetzt werden. Parallel zu diesen objektbezogenen Arbeiten zur Stärkung der Resilienz der baulichen Anlagen beinhalten sie auch Wohnumfeldverbesserungen (grüne Infrastruktur, Verkehrsanbindung, Chancen zur Einkommensgenerierung).
Ein weiteres AP des IRPUDs (AP 5) bearbeitet gemeinsam mit dem Partner SURP die Entwicklung und Durchführung von maßgeschneiderten Fortbildungsprogrammen und ein gemeinsames Promotionsprogramm, in dem Wissen und Lösungen generiert, übertragen und verbreitet werden.
Die politische Unterstützung in allen drei Ländern seitens nationaler, regionaler und lokaler Akteure im Risikomanagement und Stadtplanung liegt vor. So ist sichergestellt, dass einerseits die Interessen der lokalen Akteure umfassend in die Analysen und Leitfäden einbezogen werden. Andererseits gewährleistet die Koproduktion von Wissen und die Verankerung in lokale Rechtsrahmen und Planungskulturen die Umsetzbarkeit der erzielten Ergebnisse und damit eine entsprechende positive Veränderung hinsichtlich der SDGs.
Kontakt: Dr. Juan Du und Dr. Wolfgang Scholz
Foto: Siedlung Escopa, Du Juan