Der Fokus lag auf dem Alltag in der Bauleitplanung unter dem Einfluss komplexer Rechtsvorschriften zum Schutz vor Gewerbelärm und der planerischen Störfallvorsorge. Während der Konferenz wurden Erkenntnissen diskutiert, die auf Expertengesprächen, einer quantitativen Onlinebefragung unter allen deutschen Städten ab 20.000 Einwohnern und 15 qualitativen Fallstudien im Bundesgebiet basierten.
In einem ersten Key Note-Vortrag hat Meike Levin-Keitel (Leibniz Universität Hannover) die komplexen Rollenverständnisse, Wertorientierung und Entscheidungsspielräume von Planer/-innen auf Basis einer deutschlandweiten Onlinebefragung dargestellt. Im Durchschnitt hat ein Stadtplaner 7,3 Rollen – zwischen Macher und Innovator bis zum Bewahrer und Stabilisator. In Mittelstädten sind es eher Generalisten als Spezialisten – eine Herausforderung, die sich im gewerblichen Immissionsschutz verstärkt als Herausforderung dargestellt hat. Im zweiten Key Note-Vortrag hat Sabine Schlacke (Universität Münster & WBGU) die Herausforderungen in globale Transformationsprozesse eingeordnet, städtische Eigenarten in den Fokus gerückt und sie mit den rechtlichen Anforderungen der Bauleitplanung verknüpft.
Darauf aufbauend haben Carsten Heuer (Stadt Erlangen) und Stefan Mundt (Freie und Hansestadt Hamburg) aus den Erfahrungen ihrer Städte berichtet und Einblicke in große Entwicklungen wie die HafenCity oder den Siemens Campus mit den immissionsschutzrechtlichen und bauleitplanerischen Herausforderungen gegeben. In drei Workshops zu den Themenschwerpunkten Gewerbelärm, Störfallschutz und gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse wurden die Projektergebnisse vertieft und mit Experten aus Gutachterbüros, der kommunalen Bauleitplanung und der Wissenschaft vertieft.
Das Projektteam bedankt sich bei allen aktiven Referenten und Referentinnen und bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für anregende Diskussionen und ergänzende Inputs. Erkenntnisse aus der Konferenz werden noch in ein Arbeitspapier eingearbeitet und über das Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung zur Verfügung gestellt. Das Forschungsprojekt und die Abschlusskonferenz wurden gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Das PRojekt endet im Dezember 2017.
Kontakt: Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung
Fotos: Abschlusskonferenz (FG SRP)