Stadt- und Metropolraumforschung untersuchen und begleiten die vielfältigen, komplexen Vorgänge urbaner Transformationen zunehmend in sogenannten Reallaboren; ein Begriff, der mittlerweile regelrecht als Buzzword verwendet wird. Mit dem Reallabor-Ansatz werden innovative Wege einer transformativen und kollaborativen Stadt- und Planungsforschung untersucht und zugleich Veränderungen erprobt: Akteur: innen aus den unterschiedlichen Systemwelten (Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik, Wirtschaft, intermediäre Akteur: innen) arbeiten in Reallaboren im Idealfall auf Augenhöhe zusammen, intervenieren und experimentieren in realweltlichen Räumen, um so Ergebnisse zu generieren, die sowohl wissenschaftlich als auch praxisrelevant sind. Dadurch können Reallabore aktiv zur Transformation von Städten und Metropolräumen beitragen.
Der KoMet-Tag 2023 will den Begriff des „Reallabors“ schärfen, aber auch hinterfragen und aus unterschiedlichen Perspektiven spezifizieren. Folgende Fragen stellt der KoMet-Tag 2023 in seinen Fokus: Wer sind Forschende, wer Ko-Forschende? Können im Sinne eines kollaborativen Forschungsansatzes – wie dem des participatory action research – tatsächlich alle Schritte von Fragestellung bis Evaluation in Ko-Formaten erarbeitet und durchgeführt werden? Gleichzeitig sind Reallabore in der Stadt keine Labore im naturwissenschaftlichen Verständnis, sondern einzigartig im Hinblick auf Ort, Zeit, Wissen und individuelle Beteiligte. Im Gegensatz zu Experimenten in Laboren kann nicht in den Ausgangszustand zurückgekehrt werden, da immer Veränderungen im Erfahrungswissen generiert werden, welche eine inner transition anstoßen. Sollte in Anbetracht dessen überhaupt von „Laboren“ gesprochen werden? Welches Verständnis braucht es für Reallabore als transformative Wissenschaft?
Keynotes von Constanze Kernbach, Prof. Dr. Daniel J. Lang und Prof. Dipl-Ing. Rudolf Scheuvens sowie 7 Thementische mit Möglichkeiten eines intensiven Austausches.