In der ersten Veranstaltung im November wurde über das Verhältnis von innerstädtischer Nachverdichtung und Erweiterungen im Stadtumland diskutiert. Uli Hellweg (HELLWEG URBAN CONCEPT Berlin) hat in seinem Beitrag „Ein neues Verhältnis von Stadt und Land“ nach der Dualität zwischen den Entwicklungen im Zentrum und der Peripherie gefragt und unter anderem eine stärkere Regulierung durch die Regionalplanung gefordert. Dr. Till Jenssen (Verband Region Stuttgart) stellte vor, dass die Region Stuttgart durch formelle und informelle Steuerungsansätze erfolgreich Fragen und Herausforderungen des Wachstums und des regionalen Ausgleichs steuert und zu gemeinsamem Handeln der Kommunen in der Region motiviert. Mit ihrem Impuls „Postwachstumsplanung – eine Haltung für kollektive Gestaltung“ leitete Viola Schulze-Dieckhoff (TU Dortmund, Fachgebiet Raumordnung und Planungstheorie) in eine spannende Diskussion um die Grenzen von Wachstum und einer kritischeren Haltung gegenüber der Wachstumseuphorie ein. Moderiert wurde die lebendige Diskussion mit Studierenden und Praktiker*innen sowie den Referent*innen von Dr. Ilka Mecklenbrauck.
Unter dem Titel „Akteure und Kooperationen – wie gelingt ein regionaler Ausgleich von Nutzen und Lasten der Siedlungsentwicklung“ wurde im Dezember eine Bilanz dazu gezogen, wie kooperative Konzepte des Wachstumsmanagements umgesetzt werden können. Nora Schmeer (TU Dortmund, Fachgebiet Raumordnung und Planungstheorie) und Dr. Angelika Münster (ILS) stellten die Forschungsansätze des Projekts „NEILA“ vor, das eine nachhaltige Entwicklung durch interkommunales Landmanagement in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler untersucht. Die Landesinitiative Bauland an der Schiene und die Zielsetzungen der Landesregierung zur Flächenaktivierung und einem ressourcenschonenden Umgang durch die gezielte Entwicklung von bezahlbarem Bauland stellten Jennifer Matthäus und Gerrit Luscher (BEG BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH) vor. Ein Entwicklungsbeispiel aus der Stadt Dülmen dazu stellte Astrid Wiemers (Stadt Dülmen) vor und zeigte sehr eindrücklich die Vorteile, aber auch Herausforderungen einer Projektentwicklung auf ehemaligen Bahnflächen. Sie führte mit dem Blick in die Praxis in eine rege Diskussion mit dem Publikum ein, die von Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer (ILS) moderiert wurde.
In der dritten Veranstaltung am 14. Januar wurden Instrumente und Strategien der Planung und Qualitätssicherung von Stadterweiterungsgebieten in den Blick genommen. Unter der Moderation von Dr. Hendrik Jansen wurde danach gefragt wie neue Suburbanitäten geplant und gestaltet werden und welche urbanen Qualitäten auch in der Suburbia realisiert werden können. Im ersten Vortrag referierte Bart Brands (Karres en Brands, Hilversum, NL) über „The Connected City“ und die Herausforderung, die hohen Ansprüche an eine funktionierende Stadt im suburbanen Raum umzusetzen. Um den Spagat „Zwischen integriertem Siedlungsbau und Alltagssuburbia“ und das Spannungsfeld zwischen Planung und Realität ging es im Beitrag von Dr. Arvid Krüger (Universität Kassel). Torsten Becker (tobe Stadt, Frankfurt am Main) zeigte als dritter Referent eindrücklich die aktuellen Herausforderungen in Frankfurt am Main und der Region und die vielfältigen Entwicklungen neuer Urbanität am Rand und im Kern der Stadt und „Wie sich Frankfurt am Main wieder neu erfinden kann“.
Kontakt: Ilka Mecklenbrauck