Die im Wintersemester in Dortmund erarbeiteten Bestandsaufnahmen und Planungskonzeptionen wurden in Mascat mit Hilfe von Experteninterviews in Ministerien und vor Ort-Begehungen vervollständigt. Bedarfe und Wünsche der Bewohner wurden mit Hilfe von Befragungen gemeinsam mit den omanischen Studierenden auf Arabisch ermittelt. Insgesamt konnten 300 Fragebögen erhoben werden. Die konkrete Situation in und in der Umgebung der Wadis wurde weitergehend untersucht und kartiert. Auf dieser Grundlage wurden in mehrtägigen Workshops konzeptionelle Ideen und Gestaltungsentwürfe für ausgewählte Wadis erarbeitet.
Dabei zeigten sich zwischen den omanischen und den Dortmunder Studierenden sowohl Gemeinsamkeiten, als auch deutliche Unterschiede bei den verfolgten planerischen Prämissen und Gestaltungsvorstellungen. Besonders wurde die räumliche Situation in den Wadis, die gleichzeitig von Wasser (bei plötzlichen Starkregen) und langanhaltender Trockenheit geprägten städtischen Freiraum „Wadi“ unterschiedlich eingeschätzt. Allein die Tatsache, dass Freiräume bei uns in Deutschland in erster Linie in den sommerlichen Jahreszeiten intensiv genutzt werden, Sonne gesucht wird und eine Bewässerung natürlich erfolgt, steht im direkten Kontrast zu den im Oman herrschenden klimatischen und kulturellen Bedingungen, die die Nutzung eher auf die winterlichen Jahreszeiten beschränken, Schatten suchend sind und vor allem eine künstliche Bewässerung voraussetzen. Gemeinsam ist aber beiden, dass gerne im Freiraum gegrillt wird und man gesellig beisammen sitzt.
Kontakt: Dr. Mathias Kaiser