Das Vorhaben baut auf dem Stadt-Umland-NRW-Projekt „shaREgion“ auf und entwickelt entsprechende Konzeptideen für die gesamte :rak-Region weiter. NEILA geht davon aus, dass ein verbesserter Interessenausgleich zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum nur gelingen kann, wenn Instrumente und Maßnahmen zum nachhaltigen Landmanagement und zur Reduzierung von (Flächen-)Nutzungskonflikten erstens integriert gedacht und zweitens interkommunal („bottom-up“) abgestimmt sind. Dies setzt eine kontinuierliche Kommunikation und Rückkopplung mit der Kommunalpolitik voraus. Zugleich erfordert eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Stadt- und Regionalentwicklung eine weitgehend gesicherte empirische Evidenz („evidenzbasierte Planung“). Hierzu tragen insbesondere die wissenschaftlichen Partner bei.
Während der dreijährigen Entwicklungsphase des Projektes (2018–2021) wird ein interkommunales Siedlungsentwicklungskonzept in Verbindung mit einem Lasten-Nutzen-Ausgleichssystem erarbeitet. Handlungsleitend ist dabei, die unterschiedlichen „Begabungen“ und Interessen der Teilräume ebenso zu berücksichtigen wie die überregionalen Erfordernisse der Landes- und Regionalplanung. Als Planungs- und Entscheidungsgrundlage wird dazu ein regionsweites, interkommunal abgestimmtes Raumentwicklungs-Monitoring etabliert.
In der zweijährigen Umsetzungsphase (2021–2023) beginnt die schrittweise Umsetzung. NEILA strebt an, ein dauerhaftes und nachhaltiges interkommunales Landmanagement in der :rak-Region zu etablieren, die Zusammenarbeit zu stärken und mehr Verbindlichkeiten der kommunalen Partner zu schaffen. Damit steht NEILA auch Modell für ein verbindliches, interkommunales und länderübergreifendes Flächenmanagement, welches den Kommunen eine konkrete Hilfestellung im Rahmen der strategischen Entwicklungsplanung bietet.
NEILA lässt neue Erkenntnisse über die Operationalisierung eines nachhaltigen Landmanagements, der Überführung der Sustainable Development Goals auf die regionale und (inter-)kommunale Ebene, Prozesse interkommunaler Zusammenarbeit zu mehr Verbindlichkeit sowie geeignete Instrumente und Organisationsformen zur Umsetzung erwarten. An der TU Dortmund werden umfassende methodologische und empirische Erkenntnisse erwartet, die in die wissenschaftliche Theoriebildung zurückgespielt werden.
Das Projekt bietet insofern die besondere Gelegenheit, grundlagenorientiert die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zu reflektieren und verallgemeinerbare Aussagen zu entwickeln, wie evidenzbasiertes Handeln erfolgreich gestaltet werden kann und welche Anforderungen sich dabei für beide Seiten und ihre jeweiligen Rollenverständnisse stellen. Damit wird die Debatte um evidenzbasierte Planung und Rechtssicherheit insgesamt unterfüttert.
Kontakt: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann und Dr. Thomas Terfrüchte
Auf dem Bild:©Rhein-Sieg-Kreis. Landrat Sebastian Schuster (5. v. rechts), Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan (3. v. rechts), Dr. Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler (6. v. rechts), Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Wiechmann, TU Dortmund (4. v. rechts), Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer, ILS gGmbH (5. v. links), und Dr. Andreas Pätz, WWG Königswinter (2. v. rechts), mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen.