Stefan Gärtner ist geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen und Leiter des Forschungsschwerpunktes Raumkapital am selbigen Institut. Seine aktuellen Forschungsbereiche sind städtische, regionale und lokale Ökonomien, Regionalentwicklung und regionale Strukturpolitik, Urbane Produktion, Wirtschaftsförderung, Revitalisierung und Aktivierung von Flächen, gleichwertige Lebensbedingungen, nachhaltiges Wirtschaften sowie Finanzgeographie.
Er hat 2001 sein Diplom an der Fakultät Raumplanung erhalten und lehrt regelmäßig an der Fakultät zu Themen der städtischen Transformation, urbanen Produktion und Strukturwandel.
Seine kumulierte Habilitationsschrift mit dem Titel „Raumkapital zwischen endogener Regionalentwicklung und Weltmarktorientierung“ betrachtet im Kern das Spannungsverhältnis zwischen endogener und exogener regionaler Entwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf der Entwicklung strukturell herausgeforderter Regionen und der Überwindung regionaler Disparitäten liegt. Dazu wurden zunächst, die Begriffe Strukturpolitik bzw. Regionalpolitik bestimmt und im Zeitverlauf reflektiert, um dann auf neuere, stärker am endogenen Potenzial orientierte, Ansätze einzugehen. Dabei geht es auch um die Thematisierung sich daraus eventuell ergebender Nachteile, wenn Regionen zum Beispiel nicht über genügend Potenziale verfügen bzw. wenn sich diese nicht hinreichend aktivieren lassen. Allerdings verfügt der bundesdeutsche Föderalismus in Verbindung mit spezifischen wohlfahrtsstaatlichen Elementen unabhängig von strukturpolitischen Instrumenten regionalökonomisch wirkende, stabilisierende Mechanismen. Dies wird im Rahmen der Schrift beispielhaft an den rund 1.440 lokalen Banken verdeutlicht. Dieser dezentrale Finanzkapitalismus hat dabei ein recht spezifisches Produktions- und Stadtregime hervorgebracht.