Erste Station war vom 22. bis 24. September 2022 die Future Research Unit and Policy der Thammasat University (UFP) in Bangkok. Am 22. September organisierte UFP ein Expertenforum zur Diskussion und zum Wissensaustausch mit Teilnehmern aus Forschungsinstituten und Trägern aus dem Bereich Stadtentwicklung und Wohnungsbau über die Auswirkungen des Klimawandelns und Strategien diese in Zukunft zu mildern. Weitere Themen waren Katastrophenrisikomanagement und die Entwicklung von Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, die für den thailändischen Kontext geeignet sind. Hauptredner waren Ass. Prof. Dr. Tawida Kamonwetch, stellvertretende Gouverneurin von Bangkok, Dr. Khun Thanat Natthapornphong, stellvertretender Direktor des Community Organization Development Institute (CODI), und Dr. Sitthiporn Charnnin, Direktor des Space Technology Research Center Office of Space Technology Development and Geographic Information.
In den folgenden zwei Tagen erkundeten UFP, die Teams aus Deutschland zusammen mit Dr. Khun Thanat Natthapornphong (CODI) und Teams aus Architekten und Ingenieuren vier Siedlungen in Bangkok, in denen CODI Projekte zur Verbesserung der Resilienz durchführt: Laksi Community 99, Pracha Ruamchai Community 2, Men's Khlong Bang Bua Community und Pathum Thani Community in der Provinz Pathum Thani. Nach Angaben von CODI gibt es derzeit in Bangkok und den umliegenden Provinzen 98 einkommensschwache Gemeinden in Überschwemmungsgebieten mit 10.825 Gebäuden und 36.841 Menschen. Diese Zahl könnte sich durch Risiken des Klimawandels noch erhöhen. Ziel war es, in Gesprächen mit der Bewohnervertretern und lokalen Genossenschaften mehr über die Geschichte und die Entwicklung der Siedlungen zu erfahren, die neu gebauten Häuser zu besichtigen und die getätigten Baumaßnahmen und deren Bautechniken zu studieren. Weitere Schwerpunkte lagen auf dem Finanzierungsmodell zum Wohnungsbau und wie die Unterstützung der lokalen Regierung für das Projekt gestaltet war.
Bei dieser Feldstudie wurden die Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Zustand der Gebäude und der Verbesserung der Lebensqualität für die Bevölkerung nach den Neubaumaßnahmen sowie der Effizienz der Entwässerung und der Abwasseraufbereitung deutlich. LIRLAP wird daher in einem gemeinsamen Forschungsprozess die Aufwertungsansätze in Manila (Philippinen), Hanoi (Vietnam) und Bangkok (Thailand) analysieren und evaluieren, um die Resilienz von Planungsmaßnahmen zu erhöhen.
Vom 26. bis 28. September diskutierte das LIRLAP-Team mit seinem Partner der Vietnamese National University of Agriculture (VNUA) in Hanoi aktuelle Urbanisierungstrends. Der erste Tag startete mit Input-Vorträgen von lokalen Experten: "Charakteristika der Urbanisierung in Hanoi: Veränderungen der Landschaftsmuster durch Raum und Zeit" von Dr. Nong Huu Duong und "Soziodemographische Aspekte der Urbanisierung und Stadtentwicklung in HCMC" von Assoc. Prof. Le Thanh Sang. Der zweite Teil des ersten Tages konzentrierte sich auf eine Expertenkonsultation mit einem Dialog zur Szenarienvalidierung, um die Narrative der sozioökonomischen Entwicklungspfade (SSP) für die Urbanisierung in Vietnam zu erörtern.
Ein dritter Arbeitsschritt umfasste die Auswahl von Fallstudien: Siedlungen in Überschwemmungsgebieten oder stark gefährdete (informelle) Siedlungen, die entweder aufgewertet oder potenziell umgesiedelt werden müssen. LIRLAP informierte sich auch über die aktuellen Aufwertungsaktivitäten vor Ort und Maßnahmen zur Klimaresilienz in Vietnam. Tag zwei und drei konzentrierten sich auf Feldstudien und Diskussionen mit Gemeindevertretern und Bewohnern sowie auf Besichtigungen von informellen Gebäudeerweiterungen bei Sozialwohnungen (KTT Thành Công in der Innenstadt) sowie von Überschwemmungen betroffenen Wohngebieten am Flussufer (Phường Phúc Xá und Long Bien) in Hanoi.
Vom 30. September bis zum 5. Oktober setzte das LIRLAP-Team seine Forschungen in Manila fort. Am Freitag, den 30. September, führte das LMU-Team von LIRLAP seinen Szenario-Workshop zu drei nationalen Narrativen und einer Diskussion über die treibenden Kräfte in Form von Szenarien durch, einschließlich eines World Cafés. Das Wochenende war für Feldforschungsaktivitäten in informellen Siedlungen und Umsiedlungsgebieten mit Transektspaziergängen, Treffen mit der Gemeinde und Fokusgruppendiskussionen in Tumana, Kasiglahan Village, Estero De San Miguel und Isla Puting Bato sowie St. Therese reserviert.
Am 3. Oktober hielt das gesamte LIRLAP-Team, einschließlich der Partner aus Bangkok (UFP) und Hanoi (VNUA), seinen Strategieworkshop an der School of Urban and Regional Planning der University of the Philippines Diliman (UP SURP) ab, um den Status quo der einzelnen Arbeitspakete zu erörtern, die Ergebnisse der Arbeitspakete zu bewerten und künftige Aktivitäten für den Zeitraum 2023-2025 zu planen. Nach dem Ausbruch der Pandemie war es das erste Mal, dass alle Mitglieder bei einem Workshop anwesend sein konnten.
Es wurden produktive und aufschlussreiche Diskussionen über die Stärkung der Resilienz gefährdeter Sieldungen geführt, und LIRLAP ist zuversichtlich, diese weiterzuführen und umzusetzen. Ein weiteres wichtiges Thema war die Erkundung von Optionen für das Mainstreaming von Aufwertungs- und Rückzugsstrategien in nationale und lokale Politikentscheidungen. In den folgenden zwei Tagen wurden die wichtigsten Ergebnisse der Feldanalysen von AP 2 (upgrading of informal settlements) und AP 3 (resilient retreat) von März bis Juni 2022 vorgestellt und mit Gemeindevertretern diskutiert, um die Ergebnisse zu triangulieren und zu validieren. Die Mitglieder des LIRLAP-Teams diskutierten auch mit Experten über die aktuelle Wohnungspolitik, Aufwertungsprojekte und besprachen mit der Base Bahay Foundation, die von der Hilti Stiftung unterstützt wird, eine mögliche künftige Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten zur resilienten Aufwertung und Umsiedlung.