Die Stelle wird finanziert durch die DFG als „Eigene Stelle“ im Rahmen des Walter Benjamin-Programms zur Förderung von Postdoktoranden in der frühen wissenschaftlichen Karrierephase. Das Forschungsprojekt wird Wohnungsbiographien von Personen in den Blick nehmen, die nach erfolgter Umsiedlung im Rahmen staatlicher Wohnungsprogramme entschieden haben, auszuziehen und ihre neuen Wohnungen bzw. Häuser entweder weiterzuverkaufen oder zu vermieten. Dabei werden drei bedeutsame staatliche Wohnungsprogramme in Äthiopien, Marokko und Südafrika verglichen und gefragt, warum Personen ihre Wohnungen verlassen, wohin sie ziehen und wie das Wohnungsprogramm ihre persönlichen Ziele und Lebenswege beeinflusst hat. Das Forschungsprojekt schließt damit eine wichtige Forschungslücke zur Analyse von Wohnungsbedarfen einer bedeutsamen, aber schwierig zu lokalisierenden Gruppe mit erheblicher Relevanz für das Verständnis der langfristigen Wirkungen standardisierter Wohnungsprogramme in Ländern des globalen Südens.
Raffael Beier studierte Stadtgeographie in Bochum und Grenoble. Zuletzt koordinierte er das PhD-Programm in „International Development Studies“ am Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik (IEE) der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Zwischen März und Dezember 2020 war er Gateway Fellow am Centre for Urbanism & Built Environment Studies (CUBES) der University of the Witwatersrand in Johannesburg, Südafrika. Seine Promotion zur Umsiedlung von informellen Siedlungen in Casablanca schloss Raffael Beier im April 2019 im Rahmen eines Joint-PhD mit der RUB am International Institute for Social Studies (ISS) in Den Haag mit Auszeichnung ab. Er interessiert sich insbesondere für Fragen der räumlichen Marginalisierung, informeller Urbanisierung und territorialer Stigmatisierung. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. Artikel in Urban Studies, City und dem International Journal of Urban and Regional Research.
