Obwohl die Autorinnen und Autoren auf einige Einschränkungen ihres Ansatzes hinweisen, implizieren sie in ihrem Titel und in ihren Schlussfolgerungen, dass sie den Huanan-Feuchtmarkt als Ursprung der Pandemie identifiziert haben. In einer Kritik, die im Journal of the Royal Statistical Society – Part A veröffentlicht wurde, kritisieren Dietrich Stoyan (TU Bergakademie Freiberg) und Sung Nok Chiu (Hong Kong Baptist University) sowohl den methodischen Ansatz als auch die in einigen Aussagen implizierte Kausalität. Die Autoren kritisieren die Art und Weise, wie die Hypothesentests durchgeführt wurden und wie die Autoren der Science-Studie die Tatsache zu ignorieren scheinen, dass ihre Ergebnisse auch eine Reihe anderer nahe gelegener Orte als potenzielle frühe Ausbruchsorte nahelegen könnten. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verwechslung von Kausalität und Korrelation, die in der empirischen Forschung leider immer noch weit verbreitet ist. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), eine der renommiertesten Zeitungen in Deutschland und Europa, hat über diesen Fall berichtet und Jun.-Prof. René Westerholt (Fachgebiet RAM) um eine unabhängige Einschätzung des methodischen Disputs gebeten. Das Gutachten schließt sich der Meinung von Stoyan und Chiu weitestgehend an und erweitert deren Kritik um geographische und kommunikative Aspekte. Die hervorgehobenen Punkte zeigen, wie wichtig es ist, Forschung verantwortungsvoll zu kommunizieren, insbesondere im Zusammenhang mit gesellschaftlich wichtigen Themen wie der COVID-19-Pandemie. Der FAZ-Artikel mit dem Zitat ist am Sonntag, den 28. Januar 2024, erschienen und kann auch online (hinter einer Paywall) eingesehen werden.