Mit Jun.-Prof. Dr. René Westerholt als Gründungsmitglied der Veranstaltung ist das Fachgebiet Raumbezogene Modellierung (RAM) maßgeblich an der Organisation des Symposiums beteiligt. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung angesichts der COVID-Pandemie online abgehalten, was eine hervorragende Gelegenheit bot, Beiträge und Teilnehmer aus der ganzen Welt zu sammeln. Insgesamt nahmen mehr als 50 Personen aus den verschiedensten Zeitzonen an der Veranstaltung teil, die zwei Leitvorträge, drei Workshops und zehn Präsentationen umfasste.
Die Leitvorträge wurden von Peter-Paul Verbeek (Universität Twente, NL) und Bill Palmer (University of Newcastle, AU) gehalten. Peter-Paul Verbeek bot eine philosophische Perspektive auf die Interaktion von Ort und Technologie. Er konzentrierte sich auf die vermittelnde Rolle von Technologie, die uns zu einem besseren Verständnis von Orten verhelfen kann. Der Hauptteil des Vortrags konzentrierte sich auf Fallstudien, darunter Smart-City-Technologien, Erdbeobachtungstechnologien und Climate-Engineering-Technologien als Beispiele für Technologien, die nicht nur Orte vermitteln, sondern deren Interpretation und Wahrnehmung auch auf normative Weise durch eine kulturelle Einbettung beeinflussen. Bill Palmer bot eine linguistische Betrachtung von Ort. Er beleuchtete das komplexe Zusammenspiel von Kultur, Wahrnehmung, Gruppenverhalten und nicht zuletzt sprachlichen Merkmalen, durch das Ortsvorstellungen entstehen, die sich auf das mentale Modell der physischen Welt in unseren Vorstellungen beziehen. Beide Vorträge trugen in hervorragender Weise dazu bei, die Perspektive aller Teilnehmer zu erweitern, und waren somit entscheidend für den Erfolg der Veranstaltung.
Die drei Workshops behandelten alle relevante und aktuelle Themen rund um ortsbezogene Informationen. Der erste Workshop wurde von Ekaterina Egorova (Universität Twente, NL), Junghwan Kim (Harvard University, US), Grant McKenzie (McGill University, CA), Martin Tomko (University of Melbourne, AU) und Hongyu Zhang (McGill University, CA) organisiert. Bei ortsbezogenen Informationen geht es letztlich immer um Menschen. Die Organisatoren befassten sich daher mit der Frage der Ethik in der ortsbezogenen Forschung. Angeregt durch eine Reihe von Blitzvorträgen diskutierten die Workshop-Teilnehmer eine Vielzahl von Themen, und ein Bericht, der die Ergebnisse zusammenfasst, wird in den abschließenden Proceedings folgen. Der zweite Workshop, organisiert von Thora Tenbrink (Bangor University, UK), konzentrierte sich auf Orte des Klimawandels. Der Klimawandel wird sich tiefgreifend auf unser Leben auswirken (und hat dies an einigen Orten bereits getan), auch darauf, wie wir Orte wahrnehmen, gestalten und mit ihnen interagieren. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der eine Vielzahl von Themen angesprochen wurde, darunter methodische, aber auch humangeographische und linguistische Aspekte. Ein dritter Workshop über die Modellierung von Straßenlandschaften wurde von Tessio Novack, Carlos Cámara-Menoyo, James Tripp und Lichuan Xiang (alle University of Warwick, UK) angeboten. Das Hauptthema war die Überschneidung von Computer Vision, psychologischer Forschung und Stadtforschung, um ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie wir uns Straßenlandschaften, das heißt, das visuelle Erscheinungsbild einer Straße, vorstellen.
Die präsentierten Papiere deckten ein breites Spektrum ab: von der Visualisierung von Orten über linguistische Studien bis hin zur Stadtmorphologie. Autoren und Titel sowie Links zu allen Beiträgen sind unten aufgeführt. Die meisten Vorträge wurden auch aufgezeichnet und sind auf YouTube verfügbar.
Playlist aller Videos:
https://youtube.com/playlist?list=PLMKVJ8XOixySVk0ZYi-bxpSTMBET_8_YC
Papiere:
T Kosacz, M Gula, A Poplin, T Tobin, and F Nourin: Mapping Unsafe Places and Emotions: Study of Ames, Iowa, pp. 5–10. doi: 10.5281/zenodo.5767174.
A Poplin: Characteristics of Evocative Places and Emotions Felt at These Places: A Multi-Cultural Comparison, pp. 11–16. doi: 10.5281/zenodo.5767176.
J Richardson, and K Stock: My Favourite Place – Exploring Reasons for Place Preference, pp. 17–23. doi: 10.5281/zenodo.5767178.
FB Mocnik, and L Kühl: (Un)Represented Places – A Case Study of Two Sports Venues in Gelsenkirchen and Dortmund, pp. 25–30. doi: 10.5281/zenodo.5767180.
C Werner, and T Schwarze: From “Hood” to Good – Dealing with Stigmatizing Spatial Representations in Everyday Life, pp. 31–34. doi: 10.5281/zenodo.5767182.
C Dolma: Reclaiming Place Through Marginalized Narratives: A Critical Geography and Humanistic Approach to the Cartographic Visualization of Beyoğlu, Istanbul, pp. 35–40. doi: 10.5281/zenodo.5767184.
M Glebova: Visualising Fuzzy Boundaries of City Neighbourhoods, pp. 41–47. doi: 10.5281/zenodo.5767186.
C Caton, G Pergola, T Novack, and Y He: Evaluating Public Consultation in Urban Planning via Neural Language Models and Topic Modelling, pp. 49–54. doi: 10.5281/zenodo.5767188.
G McKenzie: Leveraging Place Reviews to Identify the Effects of COVID-19 on Canadian Tourism, pp. 55–60. doi: 10.5281/zenodo.5767190.
L Slivinskaya, and R Westerholt: On the Integration of Place and Urban Morphology, pp. 61–66. doi: 10.5281/zenodo.5767192.