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Winterschule der Deutschen Planungsfakultäten „Die Postpandemische Stadt“ im Jahr 2021 in Dortmund

Die Folgen der aktuellen Covid-19 Pandemie haben weltweit das öffentliche Leben in der Stadt erheblich verändert, zeitweise eingeschränkt und zu neuen Formen des öffentlichen Zusammenlebens geführt.

Durch die wiederkehrenden Lockdowns und strenge Hygieneregeln wird nicht nur das öffentliche, sondern auch das Arbeits- und Privatleben nachhaltig verändert. Hierzu zählt ein verändertes Einkaufsverhalten mit räumlichen Auswirkungen auf die Innenstädte, eine verändertes Reiseverhalten mit einem verstärkten Fokus auf das Quartier sowie die Konzentration der Freizeitaktivitäten auf das eigene Quartier. Ebenso hat sich die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort dazu geführt, dass zahlreiche neue Arbeitsformen entstanden sind. So wird Corona oft als „Brennglas“ beschrieben, wodurch sich aktuelle globale Probleme weiter verschärfen. In Bezug auf zukünftige Herausforderungen, die sich durch die Pandemie ergeben, wird nun erforscht, wie Städte zukünftig gebaut und geplant werden sollten und was gegen die sich verschärfende Ungleichheit in unserer Gesellschaft getan werden kann.

In Kontext der Pandemie haben aber insbesondere Wohnen und Arbeit in der Stadt eine Rekonfiguration bzw. Neudefinition erfahren, deren langfristige Auswirkungen noch kaum absehbar sind. Die traditionell eher getrennten Aktionsräume von Wohnen und Arbeiten sind während der Pandemie neu definiert worden, u.a. durch Home Office, Homeschooling und digitales Arbeiten. Durch den externen Effekt der Pandemie hat sich die Arbeitskultur ausdifferenziert und die Akzeptanz von ortsunabhängigem Arbeiten schlagartig verändert. Während in der Vergangenheit aber die Dezentralisierung von Arbeit meistens mit einer Entmischung von städtischen Nutzungsstrukturen in Arbeitsorte, Wohnorte und Freizeitorte verbunden war, bietet die Post-Pandemische Stadt die Chance einer Re-Konfiguration von Arbeit und Wohnen in ortsunabhängiger Art und Weise.

Vor diesem Hintergrund und im Kontext der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und ihrer Sommerschulreihe "Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft" veranstaltet das Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung der TU Dortmund im Kooperation mit dem Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung die diesjährige Sommerschule zum Thema "Die Postpandemische Stadt - Transformation von Wohnen und Arbeiten" (http://postpandemische-stadt.de). Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf den signifikanten Veränderungen rund um das Thema Wohnen und Arbeiten unter den Auswirkungen der Pandemie. Fragen, nach den mittel- und langfristigen räumlichen Implikationen für den Stadtraum, nach der Verteilung dieser Nutzungen, nach dem Ausgleich der räumlichen Ansprüche beider, sowie nach der Bedeutung, die diese neu entstehenden Formen in gemischten Quartieren haben könnten, werden in dieser Sommerschule thematisiert.

Während der Winterschule, die digital am Anfang März stattfinden wird, arbeiten 36 Studierenden aus 11 Fakultäten der Stadtplanung und Architektur gemeinsam eine Woche lang neue Ansätze des Wohnens (plus) in der postpandemischen Stadt aus. Ihre Aufgabe ist innovative Lösungsansätze für sechs verschiedene Stadtraumtypen von der Kernstadt bis zum ländlichen Raum zu erstellen. Die Ergebnisse der Winterschule fließen, zusammen mit einem Positionspapier der Lehrenden, in einer Publikation des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat („Handbuch der Postpandemischen Stadt“) als Handlungs- und Anpassungsempfehlungen ein. Die Publikation wird voraussichtlich in Mai 2021 veröffentlicht und im Juni im Rahmen des Hochschultages in Berlin präsentiert.

Das Team vor Ort ist gespannt sowohl auf die Durchführung dieser bundesweiten (digitalen) Lehrveranstaltung, als auch auf dem Austausch und auf die Ergebnisse zu diesem – zurzeit hochrelevanten und spannenden – Thema.

 

ABBILDUNG: Dr. Hendrik Jansen

Kontakt: hendrik.jansen@tu-dortmund.de

Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung