In mehr als 70 Vorträgen und erstmalig vier Roundtables wurde der Frage nachgegangen, welche Faktoren zur Herausbildung von Raummustern beitragen und welche Determinanten Struktur und Dynamik von räumlichen Mustern beeinflussen.
Natürliche und anthropogene Gegebenheiten, Arbeits- und Wohnstätten, Verkehrserschließung und -bedienung sowie Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten sind Faktoren, die zur Herausbildung von Raummustern beitragen. Diese Raummuster stehen einem ständigen Wandel gegenüber, der sich aufgrund von Globalisierung, internationaler Migration, Digitalisierung und Vernetzung der ganzen Welt, dem demographischen Wandel, dem Klimawandel und der Energiewende ergibt. Inwiefern Raummuster diesem Wandel gegenüber strukturiert sind und dynamisch reagieren können, bestimmt über Lebensqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Risiken unserer Gesellschaft.
Auf der Konferenz hatten die rund 180 Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu Struktur und Dynamik von Raummustern sowie deren planerischer Steuerbarkeit in acht Tracks und vier Roundtables zu beteiligen. Erstmalig wurden die meisten Tracks bilingual gestaltet und somit auch englischsprachige Vorträge gehalten. In den Sessions wurden Anpassungsstrategien für den demographischen Wandel und den Klimawandel diskutiert, Muster sozialräumlicher Segregation identifiziert und bestehende Planungs- und Förderinstrumente evaluiert. Weitere thematische Schwerpunkte lagen auf der Modellierung und Simulation von urbanen Strukturen und Dynamiken, Disaster Risk Management in Developing Countries und Urban Green Spaces. Zudem wurde die Ausgestaltung von energie- und klimaeffizienten Stadt- und Regionalstrukturen sowie Potenziale und Herausforderungen von grenzüberschreitender Governance diskutiert.
Das breite thematische Spektrum der Dortmunder Konferenz veranschaulichten auch die Keynotes. Prof. Dr. Micheal Batty (CASA London) referierte über Städte im Zeitalter von Big Data und dem Internet der Dinge. Er gab mit seinem Vortrag Einblicke in die Möglichkeiten, aber auch Restriktionen, die die immer größer werdene Menge an zur Verfügung stehenden Daten mit sich bringt. Anschließend referierte Prof. Dr. Christian Rehtanz (TU Dortmund) über das Wechselspiel zwischen Energiewende, dem Ausbau von Netzen und Netzinfrastrukturen und räumlichen Aspekten.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der 3. Dortmunder Konferenz waren die nachmittäglichen Roundtables, die das diesjährige Vortragsprogramm um Diskussionen zu aktuellen Fragestellungen der Planungstheorie, einer Stadtpolitik unter Sparzwang, der Daseinsvorsorge und der Politikberatung in der Raumplanung ergänzten. In Sessions von je 90 Minuten wurden fachliche Impulse durch ausgewählte Input-Speaker geboten und angeregte Diskussionen geführt.
Das Vorbereitungsteam der Konferenz bestand aus dem Institut für Raumplanung (IRPUD), dem Fachgebiet Raumbezogene Informationsverarbeitung und Modellbildung (RIM), dem Lehrstuhl Landschaftsökologie und Landschaftsplanung (LLP), sowie Herrn Prof. Dr. Rainer Danielzyk und Frau Dr. Barbara Warner von der ARL. Die Gesamtkoordination oblag Hanna Schmitt (IRPUD). Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die NRW.Bank.
Auf der Website der Dortmunder Konferenz stehen das Programm, das Book of Abstracts sowie ausgewählte Vorträge zum Download zur Verfügung. Der Tagungsband zur 3. Dortmunder Konferenz wird voraussichtlich Ende des Jahres in der Blauen Reihe veröffentlicht.
Kontakt: dortmunder-konferenz.rp@tu-dortmund.de
Website: http://www.raumplanung.tu-dortmund.de/rp/dortmunder-konferenz2016.html