Nicht nur hat die Innenentwicklung in Städten deutlich an Fahrt gewonnen, vielmehr ist im Zuge der Renaissance der Innenstädte und eines Attraktivitätsgewinns größerer Kernstädte eine intensive bauliche Nachverdichtung beobachtbar. Die Bewertung dieses Prozesses fällt ambivalent aus: Was für die einen die baulichen Voraussetzungen für Urbanität und Ressourceneffizienz schafft, ist für andere Ausdruck einer marktgeleiteten Gefährdung städtischer Lebensqualität.
Die angespannten Boden- und Immobilienmärkte setzen die großstädtische Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik verstärkt unter Druck, eine bauliche Inwertsetzung auch von Flächen mit Entwicklungshemmnissen in Kauf zu nehmen sowie in einzelnen Projekten bauliche Dichten zu genehmigen, die vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wären.
Die Herausforderungen, Chancen und Grenzen eines verdichteten Städtebaus werden im Rahmen von drei Abendveranstaltungen im Rudolf Chaudoire Pavillon der TU Dortmund beleuchtet:
Neue Dichte und Wachstums als Chance?
Qualitätvolle Dichte möglich machen
Dichte und Wachstum zukunftsfähig gestalten
Die Veranstaltungen werden moderiert von Prof. Christa Reicher, Prof. Dr. Stefan Siedentop und Barbara Thüer.
"Integrationsmaschine STADT?"
Das Städtebauliche Kolloquium hat sich im Sommer 2016 mit den Herausforderungen der Zuwanderung befasst und der damit einher gehenden Frage, wie Stadtplanung und Städtebau Migration und Integration gestalten können. Die aktuellen Phänomene der Flüchtlingsströme bestimmen die öffentlichen Debatten. 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht; die Hälfte der Flüchtlinge ist unter 18 Jahren. Obwohl sich schon immer 4 bis 5 Prozent der Weltbevölkerung auf Wanderschaft befinden, hat dieses Phänomen in Europa (und insbesondere in Deutschland) eine neue Dimension erreicht. Auch wenn die Ausprägungen in den einzelnen Ländern und Regionen unterschiedlich sind, stellt sich die Aufgabe, mit der zunehmenden transnationalen und transkontinentalen Migration umzugehen.
In der Auftaktveranstaltungen am 26. April 2016 haben Prof. Dr. Claus Leggewie und Ralf-Zimmer-Hegmann den Blick auf die aktuellen Entwicklung der Zuwanderung und Flüchtlingsfragen geworfen. Der inhaltiche Fokus der zweiten Veranstaltung am 24. Mai 2016 lag auf Strategien und Konzepten, wie Stadtplanung mit dieser neuen Herausforderung umgehen kann. Sabine Nakelski, Harriet Ellwein und Holger Lohse haben aus ihren jeweiligen Perspektiven zielführende Konzepte vorgestellt. Die Abschlussveranstaltung am 28. Juni 2016 hat den Schwerpunkt auf die Bildung als Integrationsmotor gelenkt. Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher und Barbara Pampe haben in ihren Vorträgen die Rolle von Bildung und Bildungsräume für Integration aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Das Städtebauliche Kolloquium ist eine Kooperationsveranstaltung des Fachgebietes Städtebau, Stadtgestaltung + Bauleitplanung, des ILS gGmbH Dortmund und des Netzwerkes Innenstadt NRW.
Kontakt: Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung