Eine dieser Maßnahmen betraf die Schließung der Grenzen, die nach wie vor sowohl den internationalen als auch den nationalen Flugverkehr beeinträchtigt. In einem neuen Artikel, der unter Beteiligung von Víctor Cobs Muñoz (Fachgebiet Raumbezogene Modellierung) und in Zusammenarbeit mit Fachkollegen der chilenischen Universitäten Alberto Hurtado und Austral de Chile erstellt wurde, untersucht die Beziehung zwischen kommerziellen Flugbewegungen und der Wirtschaftstätigkeit und der Zahl der COVID-19-Infektionen und Todesfälle in chilenischen Regionen. Zu diesem Zweck wird anhand von Diagrammen, Korrelationen und Regressionen festgestellt, dass ab der dritten Woche nach Ausbruch der Pandemie ein drastischer Rückgang des kommerziellen Flugverkehrs zu verzeichnen war, auch wenn einige Regionen den Flugverkehr später wieder aufnahmen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Flugbewegungen, der Bergbautätigkeit im Norden des Landes und dem Ausmaß der Infektion, zusätzlich zu der Tatsache, dass in dieser Makrozone ein hohes Maß an COVID-19 aufgetreten ist. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass es eine hohe und signifikante Korrelation zwischen der Bevölkerungsgröße und der Zahl der Infektionsfälle gibt, was zeigt, dass es einen Prozess der räumlichen Ausbreitung der Pandemie durch eine hierarchische Struktur gibt, die durch die Verteilung der chilenischen Bevölkerung bestimmt wird. Die vorliegenden Ergebnisse sind zwar explorativ und können noch diskutiert werden, sie tragen jedoch dazu bei, die Prozesse zu verdeutlichen, die sich bereits in den ersten Monaten der Pandemie angedeutet und vollzogen haben.
Vollständiger Verweis auf unsere in der Fachzeitschrift Geográfica Del Sur veröffentlichte Arbeit (in spanischer Sprache erschienen):
Maturana, F., Cobs-Muñoz, V. and Pérez, C. (2021): Six months of COVID-19 in Chile: Exploring the role of air traffic and the labor market in the balance of infections and deaths. Geográfica Del Sur, 9(2). DOI: 10.29393/GS9-8SMCC20008.