In dieser Forschung werden Unterschiede der Aktivitätsmuster und der Mobilität zwischen Männern und Frauen auf eine Reihe von theoretischen Hypothesen zurückgeführt (ökonomische Macht und Arbeitsmarkt, Zugang zu Ressourcen, soziale Rollen, Normen und Präferenzen, Patriarchat). Das Projekt möchte durch systematische Tests einiger dieser Hypothesen einen Beitrag zur empirischen Klärung und gleichzeitig zur theoretischen Weiterentwicklung des Forschungsfeldes liefern. Hierfür werden die beiden jüngsten Zeitverwendungserhebungen für Deutschland (2001/02 und 2012/13) genutzt. Das Projekt konzentriert sich auf Pendelwege (Entfernung, Dauer, Verkehrsmittel) sowie auf die Komplexität von Aktivitätsmustern. Die Komplexität wird über Maße wie die Entropie, den Diversitätsindex, den Dissimilaritätsindex oder das Multitasking abgebildet. Pendeln und Aktivitätsmuster werden dabei auch gemeinsam betrachtet; es handelt sich also nicht um jeweils "abhängige Variablen" in separaten Analysen. Neben der Geschlechterdifferenzierung werden auch direkt gemessene geschlechterspezifische Interaktionen der Mobilität und der Aktivitätsmuster zwischen zusammen lebenden Personen – also in Partnerschaften – untersucht. Schlussfolgerungen für Politik und Planung sowie für die weitere Forschung werden entwickelt.
Kontakt: Dr. Bhuvanachithra Chidambaram; Prof. Dr. Joachim Scheiner
Über Dr. Chidambaram:
Seit Anfang November 2017 ist Bhuvanachithra Chidambaram wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung. Im Jahr 2015 promovierte Sie zum Thema ‚‘Fahrzeugemissionsreduzierung - Ein experimenteller Ansatz für die Analyse von nachhaltigem Verkehr, Strategien und Lösungen‘ an der Humboldt Universität Berlin. Des Weiteren hat Sie bereits als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden gearbeitet. Im Rahmen Ihrer Tätigkeiten hat sie auch Erfahrungen mit der Verkehrsmodellierungssoftware VISUM und CARD/1 gesammelt.