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Neues Forschungsprojekt: Zeitverwendung und Multitasking unterwegs aus Genderperspektive

Die DFG hat dem Fachgebiet VPL das Projekt "Quantitative und qualitative geschlechtsspezifische Zeitverwendung in wegebezogenem Multitasking" bewilligt. Es handelt sich formal um eine Verlängerung des Projekts "Pendeln und Aktivitätsmuster im Genderkontext", allerdings mit einem etwas anderen Fokus. Das Projekt nutzt Daten der deutschen Zeitverwendungserhebung, um die komplexen Zeitverwendungsmuster von Männern und Frauen besser zu verstehen.

Im ursprünglichen Projekt ging es vor allem um Zusammenhänge zwischen Pendeln, Zeitverwendung für häusliche und außerhäusliche Aktivitäten und die Rollenverteilung im Haushalt. Die neue Projektphase konzentriert sich auf die Zeitverwendung während der Wege selbst, insbesondere mit Blick auf ‘wegebezogenes Multitasking’, d.h. Zweitaktivitäten unterwegs (Erwerbsarbeit, Familienarbeit, Freizeit). Die Verdichtung von Wegezeiten durch mobiles Arbeiten, Kinderbetreuung und Erholungsaktivitäten hat in den vergangenen Jahren durch die Verfügbarkeit von 'mobile Devices' und Internet stark zugenommen. Sie hängt unter anderem vom Verkehrsmittel, der Wegedauer und der Begleitung auf Wegen ab. Sie hat wichtige Implikationen für die Verkehrsmittelnutzung, den Wert der Reisezeit und damit die akzeptierten Reisedistanzen. In dem Projekt werden in den kommenden zwei Jahren die Forschungen des Fachgebiets zu Geschlechterunterschieden in der Mobilität weitergeführt und vertieft. In dieser Forschung werden Unterschiede der Aktivitätsmuster und der Mobilität zwischen Männern und Frauen auf eine Reihe von theoretischen Hypothesen zurückgeführt (ökonomische Macht und Arbeitsmarkt, Zugang zu Ressourcen, soziale Rollen, Normen und Präferenzen, Patriarchat).

 

Ansprechpartner*innen:

Dr. Bhuvana Chidambaram, Tel. 0231 – 755 4167

Prof. Dr. Joachim Scheiner, Tel. 0231 – 755 4822