Die Mobilität von Kindern erfährt in der internationalen Verkehrsforschung stark zunehmendes Interesse, insbesondere mit Blick auf die Nutzung des Pkw ("Eltern-Taxi") und die abnehmende Selbstständigkeit der Kinder. Im Mittelpunkt des nun bewilligten Projekts steht die Mobilität von Grundschulkindern in Dortmund. Hierzu wurden deren Eltern in einer standardisierten Befragung an zwölf Schulen (n=1.202) im Oktober 2020, vor dem zweiten Lockdown, befragt. Im Projekt soll das räumliche und verkehrliche Umfeld der Wege der Kinder detailliert erhoben werden. Diese Informationen werden den Befragungsdaten zugespielt. Die Auswertung der so 'gematchten' Daten dient der Beantwortung folgender Forschungsfragen: (1) Welche Elemente der verkehrlichen und gebauten Umwelt und welche sozialen Einflüsse fördern bzw. hemmen die selbstständige und/oder nicht-motorisierte Mobilität von Schulkindern? (2) Welche Zusammenhänge zeigen sich zwischen der Gestaltung des Schulwegs und anderen Aspekten kindlicher Mobilität (z.B. Wege zu Spiel- und Freizeitmöglichkeiten)? (3) Welche Auswirkungen haben verkehrsplanerische Maßnahmen auf die Mobilität der Kinder? Die Ergebnisse werden neben der wissenschaftlichen Verwertung auch mit der politischen und zivilgesellschaftlichen Praxis diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussionen werden im Sinne einer Akteursanalyse ebenfalls in das Projekt eingespeist.
Kontakt:
David Hölzel, Tel. 0231 – 755 2298
Prof. Dr. Joachim Scheiner, Tel. 0231 – 755 4822
