Das Webinar behandelte eine statistische Perspektive auf nutzergenerierte geographische Big Data, die in alltäglichen Kontexten entstehen. Die Boomphase nutzergenerierter Daten scheint zwar hinter uns zu liegen, das bedeutet jedoch nicht, dass es keine offenen Fragen mehr gäbe. Insbesondere selbstberichtete Ambient Geospatial Data, bei denen es sich um zufällige und oft unbewusste Sammlungen von Geodaten handelt, stellen uns vor analytische Herausforderungen. Diese Art von Daten ist eine interessante Quelle für unverfälschte In-situ-Reflexionen des alltäglichen menschlichen Lebens und kollektiver Geographien, aber es fehlt eine wissenschaftlich kontrollierte Datenerfassung und sie sind das Ergebnis eines komplexen Reduktionsprozesses von bedeutungsaufgeladenen Orten zu auf geometrische Punktstandorte referenzierten Inhalten. Der Vortrag führte die Teilnehmenden in Dr. Westerholt‘s Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre ein und behandelte diese aus einer statistischen Perspektive. Ein Hauptaugenmerk lag auf den Eigenschaften der Schätzung räumlicher Autokorrelation - der statistischen Grundlage von räumlichen Strukturen wie Clustern oder Regimen - und deren Zusammenspiel mit Ambient Geospatial Data. René ging dabei auf Fragen des Maßstabs, der Heterogenität, der Stationarität und der Inferenzverfahren ein. Der Vortrag nahm vor allem die Perspektive der räumlichen Footprints von Orten ein, gab aber auch einen Ausblick auf einen möglichen Perspektivwechsel hin zur statistischen Einbeziehung geographischer Konzepte wie Ort, Region und anderen Begriffen, ohne den Umweg über Geometrien zu nehmen.